Zur Kommunikation...
Kommunikation
Das Kommunikationsmodell von Shannon & Weaver
Das wohl bekannteste und auch im Bereich der Psychologie oft zitierte Modell der Kommunikation stammt von Shannon (Bild rechts) & Weaver und entstand 1949 anfänglich als ein rein technisch orientiertes Modell. Es ist ein binäres mathematisches Modell. Das ursprüngliche Ziel bestand darin, ein Modell für die optimale Kommunikation an die amerikanische Armee zu liefern.
Nach Shannon und Weaver muß eine Kommunikation sechs Elemente enthalten:
die Informationsquelle,
die Verschlüsselung,
die Nachricht,
den Kanal,
die Entschlüsselung und
den Empfänger.
Die Kommunikation ist ein linearer Prozeß, in dessen Mittelpunkt das Signal steht. Das Prinzip des Shannon & Weaver-Modells ist, daß jede menschliche Kommunikation eine Quelle (information source) hat. Diese Quelle ist der Sender, der seine Nachricht (message) in Form eines Kodes über einen Kanal (transmitter) weitergibt.
Bei einem Telefongespräch sind zum Beispiel die Impulse, die übertragen werden der Kode und das Telefon ist der Kanal. Dabei kann es Störungsquellen (noise) geben. Ursprünglich war mit "noise" rein technischer Lärm gemeint, da es hin und wieder Übertragungsprobleme gab. Heute liegen Störungen eher deshalb vor, weil Sender und Empfänger nur einen kleinen gemeinsamen Zeichenvorrat haben. Hat die Nachricht die Störungsquelle "heil" überstanden wird sie wieder dekodiert und gelangt zum Empfänger, wo sie dann auch ihr Ziel (z.B. eine Aufforderung oder ein Appell) erreichen kann. Das Ziel kann auch insofern erreicht werden, daß der Empfänger darauf reagiert und der Prozeß von vorn beginnen kann.
Bestandteile und Ebenen des Kommunikationsprozesses
Folgende Begriffe sind für die formale Analyse einer Kommunikation hilfreich:
Zeichen sind die Elemente einer endlichen Menge ("Zeichenvorrat", z.B. die Menge aller deutschen Wörter), denen eine Bedeutung zugeordnet wird. Diese Bedeutung liegt außerhalb der endlichen Menge und ist vom Zeichen verschieden.
Ein oder mehrere Zeichen bilden ein Signal, wenn sie eine unmittelbare Auswirkung auf das Verhalten von Lebewesen haben, d.h., sie lösen eine bestimmte Reaktion aus. Diese Reaktion kann durch eine Vereinbarung zwischen Menschen vorherbestimmt worden sein, aber sie kann aber auch instinktiv angelegt oder durch Lernprozesse bedingt sein.
Durch die Verknüpfung der Bedeutung der Zeichen und den Handlungskonsequenzen entsteht aus einer Nachricht eine Information.
Den Kommunikationsprozess zwischen Sender und Empfänger kann man in drei Ebenen gliedern:
Die syntaktische Ebene umfasst das Verhältnis von Zeichen bzw. Signalen zueinander, sowie die formalen Regeln, nach denen Zeichen oder Signale zusammengesetzt sind.
Bei einer Verkehrsampel besteht die Syntax aus den möglichen Zuständen: rot, orange, grün, grün blinkend, orange blinkend, rot-orange und aus den Regeln, wie sie aufeinander folgen.
Die semantische Ebene bestimmt die Beziehung zwischen den Zeichen und ihre jeweilige Bedeutung.
Bei der Ampel sind dies also "fahren" bei grün und "stehen bleiben" bei rot.
Die Wirkungsweise und eventuelle Handlungsfolgen von Nachrichten entstehen in der pragmatischen Ebene.
Wenn ein Auto jetzt wirklich bei einer roten Ampel stehen bleibt, dann hat die pragmatische Kommunikationsebene und damit der Kommunikationsvorgang funktioniert.
Quelle: http://www.ifs.univie.ac.at/wiim2002/12/
Virginia Satir, eine amerikanische Familientherapeutin, unterschied vier Kommunikationsmuster, die auftreten, wenn Menschen auf Spannungen reagieren und dabei ihr Selbstwertgefühl bedroht ist:
Beschwichtigen (placate)
Die andere Person soll nicht ärgerlich werden. Wer auf diese Weise versöhnlich ist, spricht einschmeichelnd, versucht zu gefallen, entschuldigt sich , muß immer jemanden finden, der ihn anerkennt, fordert nichts für sich selbst, der Körper vermittelt die Botschaft "Ich bin hilflos". Grundgefühl: "Ich komme mir wie ein nichts vor, ohne den Anderen bin ich nichts wert."
Anklagen (blame)
Die andere Person soll mich als stark ansehen. Wer anklagt stimmt nicht zu, ist fordernd, sucht die Fehler bei anderen "Wenn du nicht da wärst, wäre alles in Ordnung."; er gibt sich als Diktator und Boss. Die Muskeln sind angespannt, die Stimme ist hart und laut. Grundgefühl: "Ich bin einsam und erfolglos."
Rationalisieren (compute)
Die Bedrohung wird verharmlost, der Selbstwert wird durch große Worte gefestigt. Diese Person ist sehr korrekt und vernünftig, zeigt keine Gefühle Der Körper wirkt ruhig, kühl und beziehungslos; die Stimme ist monoton und trocken; die Worte klingen abstrakt. Das Ideal ist: "Sprich die richtigen Worte, zeige kein Gefühl, reagiere nicht." Grundgefühl: "Ich fühle mich leicht ausgeliefert".
Ablenken (distract)
Die Bedrohung wird ignoriert. Diese Person geht keine wirkliche Beziehung ein, die Worte sind belanglos oder ergeben keinen Sinn. Der Körper ist eckig und weist in verschiedene Richtungen. Innerlich fühlt sich diese Person schwindelig und verschwommen, sie antwortet nie direkt auf eine Frage, das was sie sagt und tut hat keine Beziehung zu dem, was ein anderer sagt und tut. Grundgefühl: "Niemand macht sich etwas aus mir, ich gehöre nirgendwo hin."
Kommunikationsmodell nach Satir
Satir, Virginia (1975). Selbstwert und Kommunikation. München: Pfeiffer.
Es gibt auf der ganzen Welt keinen, der mir vollkommen gleich ist. Es gibt Menschen, die in manchem sind wie ich, aber niemand ist in allem wie ich. Deshalb ist alles was von mir kommt, original mein; ich habe es gewählt. Alles was Teil meines Selbst ist, gehört mir - mein Körper und alles, was er tut, mein Geist und meine Seele mit allen dazugehörigen Gedanken und Ideen, meine Augen und alle Bilder, die sie aufnehmen, meine Gefühle, gleich welcher Art: Ärger, Freude, Frustration, Liebe, Enttäuschung, Erregung; mein Mund und alle Worte, die aus ihm kommen, höflich, liebevoll oder barsch, richtig oder falsch, meine Stimme, laut oder sanft, und alles, was ich tue in Bezug zu anderen und zu mir selbst. Mir gehören meine Fantasien, meine Träume, meine Hoffnungen und meine Ängste. Mir gehören alle meine Siege und Erfolge, all mein Versagen und meine Fehler. Ich weiss, daß es manches an mir gibt, was mich verwirrt, und manches, was mir gar nicht bewusst ist. Aber solange ich liebevoll und freundlich mit mir selbst umgehe, kann ich mutig und voll Hoffnung darangehen, Wege durch die Wirrnis zu finden und Neues an mir selbst zu entdecken ...
Interaktion und Kommunikation
Ein wichtiges Merkmal jeder Kommunikation ist Interdependenz, d.h. die wechselseitige Steuerung und Kontrolle, Intentionen auf Seiten des Senders und Aufnahme und Interpretation durch den Empfänger. Es darf nicht unterstellt werden, daß bei jeder Kommunikation eine bewußte Mitteilungsintention vorliegt. Eine begriffliche Trennung zwischen Interaktion und Kommunikation ist häufig schwierig, wobei Interaktion meist den übergeordnete Begriff darstellt. Die kommunikative Interaktion kann durch unbewußte, vorbewußte Erfahrungen oder Lernniveaus oder durch noch nicht voll bewußt Komponenten der Verhaltenssteuerung beeinflußt werden. Es zeigt sich, daß gerade das alltägliche Handeln durch unausgesprochene, vor- und unbewußte Erwartungen, Interpretationen des Partnerverhaltens und Befolgung von Verhaltensvorschriften bestimmt ist.
Insbesondere die nonverbalen Anteile der Kommunikation sind unbewusst, automatisch etc. Emotionen äußern sich im Ausdruck, und sind nur zum Teil einer Kontrolle zugänglich. Daher ist die Unterscheidung von verbaler und nonverbaler Kommunikation sinnhaft: Verbale Kommunikationsträger sind Wörter und Sätze, gesprochen, gesungen, geschrieben, während nonverbale Kommunikation stattfindet durch Blickverhalten (Blickkontakt), Gesichtsausdruck (Mimik), Körperhaltung und Körperbewegung (Gestik), Berührung (Taktilität), räumliche Distanz zum anderen (personaler Raum) nonverbale vokale Signale, die sprachlich vermittelte Informationen begleiten (z.B. stimmliche Merkmale, Pausen, Betonungen, paralinguistische Äußerungen).
Symbole und paralinguistische Elemente
Die menschliche Sprache ist durch Symbole gekennzeichnet, die als Abstrakta gleichartige Sachverhalte zusammenfassen. Solche Abstrakta haben je nach Kontext oder Kultur unterschiedliche Dimensionen und Grenzen. So ist der Kontext eines Wortes wichtig, da menschliches Denken durch den jeweiligen situationalen Bezugsrahmen beeinflußt wird. So verändert sich der Sinn des Begriffes "Blatt" je nach dem, ob es von einem Botaniker, Pianisten, Graphiker oder Kartenspieler verwendet wird. In der Regel sind solche Unterschiede leicht zu erkennen, oft genug aber führen sie zu folgenschweren Mißverständnissen, denn die Gesprächspartner gehen von der irrigen Annahme aus, der andere meine mit demselben Wort dasselbe.
Paralinguistische Elemente wie Tonfall, Schnelligkeit oder Langsamkeit der Sprache gehören genauso zur Performanz wie Lachen, Seufzen oder die Verwendung von Pausen. Zum Mißverstehen oder Nichtverstehen kann aber auch die unterschiedliche Konnotation oder Denotation eines Wortes führen. Erst ein gemeinsames System von Sprachsymbolen differenziert Nichtverstehen von Mißverstehen, denn beim Nichtverstehen fehlt dieses gemeinsame System, während es beim Mißverstehen zwar vorhanden ist, aber unterschiedlich aufgefaßt werden kann. Verstehensschwierigkeiten ergeben sich daher oft schon aus den verwendeten Worten.
Quelle: http://afrikanisch.multikulti-in.de/MA-Kommunikation
Erst sechs Monate nach der Geburt wird der Mensch kommunikativ, denn zu diesem Zeitpunkt wird der Stirnlappen aktiviert und es kommt zur ersten echten wechselseitig empfundenen Beziehung. In aller Regel mit der Mutter. Jetzt wird die Welt erstmals eingeteilt in nah und fern, in dazugehörig und fremd. Und fremd ist unangenehm. Das typische Fremdeln dauert etwa bis zum Alter von eineinhalb Jahren. Zwar können Kinder dieses Alters einem vollkommen Unbekannten durchaus ein Lächeln schenken, Hirnmessungen aber zeigen, daß dieses Lächeln nicht Ausdruck echt empfundener Zuneigung ist.
Nonverbale Kommunikation
Nonverbale Kommunikation *)
Die nonverbale Kommunikation ist vermutlich die älteste Form zwischenmenschlicher Verständigung, lange bevor der Mensch das erste Wort geäussert hat. Auch Kinder verständigen sich nach ihrer Geburt überwiegend nonverbal mit ihrer Umwelt. Menschliches Sozialverhalten ist nicht ohne Berücksichtigung des nonverbalen Systems zu verstehen ist. Allerdings wird die Bedeutung der nichtsprachlichen Verständigung von den meisten Menschen unterschätzt.
Wenn Menschen nicht verbal kommunizieren, spricht der Körper alleine. Er ist niemals stumm und teilt auch dann mit den Signalen der Selbstversunkenheit, der Abschirmung mit, dass uns zur Zeit z.B. Kontakte unerwünscht sind. Der Eindruck, den die Körpersprache macht, ist oft sehr mächtig und Worte haben es schwer, ihn zu dementieren.
Da die Körpersprache auch schwerer bewußt zu beherrschen ist als die verbale, sind die Botschaften der Körpersprache oft "wahrer" bzw. "echter". Und eben weil sie sich dem Willen weitgehend entzieht, und zwar das Aussenden wie der Empfang der Signale gleichermaßen, erscheint sie uns selbstverständlicher, irrationaler, wird sie einfach bewußt weit weniger bemerkt als die Sprache der Wörter. Goffman meinte geradezu, dass die Beherrschung und das Verständnis einer gemeinsamen Körpersprache ein Grund dafür ist, eine Ansammlung von Individuen als Gesellschaft zu bezeichnen.
Die Bedeutung seiner Körpersprache hat den Menschen schon seit langem fasziniert. Vor gut zweihundert Jahren, 1775, löste der Zürcher Pfarrer Johann Caspar Lavater mit seinen "Physiognomischen Fragmenten zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe" geradezu eine Modewelle aus. Er ging aus von der richtigen Vermutung, dass die ruhige und bewegte "Oberfläche des Menschen", von ihm Physiognomie genannt, etwas Wahres über ihn verrät. verrannte sich dann aber in den Aberglauben, sie verrate nichts anderes als die moralische Qualität. In der Gesellschaft brach damals die Sucht aus, Gesichtsprofile deuten zu lassen - so wie man heute, mit etwas mehr Berechtigung, die Handschrift deuten läßt, um Aufschluss über den Charakter zu erhalten.
Einen wissenschaftlich haltbaren Ansatz brachte erst Darwins Evolutionstheorie, die größte Umwälzung im Selbstverständnis der Menschheit überhaupt und in ihren Konsequenzen noch längst nicht bewältigt. Darwin selber widmete eines seiner späteren Werke dem "Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren (1872). Es stellte für die elementaren Ausdrucksbewegungen der Gefühle die Frage richtig, indem es davon ausging, dass sie als stammesgeschichtliche Anpassungen zu verstehen seien; nur war Darwins Anschauungsmaterial noch viel zu karg, sein Studienbereich zu eng, als das er gleich das erschöpfende Standardwerk hätte schreiben können.
Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die "Ausdruckskunde" an vielen Universitäten als Lehrfach unterrichtet, bei der z.B. von Studenten anhand von fotografierten Gesichtsausdrücken die zugehörige Emotion ermittelt werden sollte. Der Amerikaner Carney Landis bewies zwischen 1924 und 1939 jedoch mit einer Reihe von Experimenten, dass dies nicht möglich ist, da selbst bei heftigsten Gefühlen keine einheitlichen, sondern ganz verschiedene mimische Reaktionen auftreten. Zu Beginn der achtziger Jahre führte Luzian Ruch an der Universität Bern einige Versuchsreihen durch, die die bisherige Vorstellung, der Gesichtsausdruck diene hauptsächlich dem Ausdruck von Emotionen, komplett revidierte. Hierzu wurden einigen Versuchspersonen, die sich allein in einem Zimmer befanden, Filmszenen mit stark gefühlsauslösenden Szenen vorgespielt. Anschliessend wurden die gleichen Szenen Versuchspersonen vorgespielt, die sich gleichzeitig noch in Sichtkontakt mit einer anderen Versuchsperson im gleichen Zimmer befanden. Das erstaunliche Ergebnis: die Versuchspersonen, die alleine im Zimmer gewesen waren, zeigten fast keine mimische Reaktion, während die Versuchspersonen mit Blickkontakt sehr stark mimisch reagierten. Man schloss daraus, dass unterbewusste körpersprachliche Signale zu einem grossen Teil sozial bedingt sind, was deren Deutung erschwert, denn je nach Situation können sie vollkommen unterschiedlich ausfallen.
Die Ethologie (Verhaltensforschung) hat einige der alten Fragestellung aber wieder aufgenommen und vor allem in den letzten zehn, fünfzehn Jahren zahlreiche Erkenntnissen auch über das körpersprachliche Verhalten gewonnen, wobei vor allem interkulturelle Gemeinsamkeiten im Mittelpunkt der Forschung standen.
Wechselhaftigkeit und Veränderlichkeit
Kommunikation zwischen verschiedenen Individuen hat sich im Verlaufe der Evolution immer weiterentwickelt. Dies war die Grundlage des Aufstiegs der Arten. Kommunikation gibt es somit nicht erst auf der menschlichen Stufe, sondern bereits auf wesentlichen niedrigeren Stufen der Evolutionsgeschichte. Die verschiedenen Tierarten haben sehr differenzierte Repertoires von Signalen herausgebildet, um den Artgenossen bestimmte Bedürfnisse, Gefahren usw. mitzuteilen.
Das Mitglied einer Affenhorde, das ein gefährliches Raubtier erspäht hat, stößt spontan einen schrillen Angstschrei aus, das die übrigen Hordenmitglieder warnt. Ein Wolf, der einem Artgenossen seine Unterwürfigkeit zum Ausdruck bringen will, nimmt eine andere Körperhaltung ein als das Leittier, das Dominanz demonstriert.
Zu den umfangreichen Möglichkeiten der vorsprachlichen Kommunikation sind auf der Ebene menschlicher Kommunikation die spezifisch sprachlichen Formen hinzugekommen. Damit sind die nonverbalen Formen jedoch nicht außer Kraft gesetzt. Auch im menschlichen Miteinander demonstrieren wir mehr oder minder unbewusst oder automatisiert durch unsere Körperhaltungen, unsere Gesichtszüge, durch den Ton, die Lautstärke unserer Stimme, was wir eigentlich wollen, was in uns vor sich geht.
Nonverbale Signale und Hinweise sind in vielen Situationen mindestens so wichtig, oft noch viel einflussreicher als die ausgetauschten sprachlichen Inhalte. Denn die nonverbalen Signale sind meist unmittelbarer, unkontrollierter, unzensierter mit unseren tatsächlichen Empfindungen verbunden. Sie sind meist ehrlicher, direkter, unverfälschter und vor allem dann von sehr großem Einfluss, wenn sich nonverbale und sprachliche Information widersprechen. Und dies ist im Alltag keineswegs selten. Denn die verschiedenen Situationen erfordern mehr oder minder die Beachtung und Einhaltung von sozialen Regeln und Normen, die vielfach ein spontanes Ausleben der Gefühle, Empfindungen nicht zulassen. Wir versuchen somit ständig, uns im Einklang mit sozialen Normen, mit weiterreichenden Zielen und Absichten zu verhalten. Oft ist es außerdem keineswegs sinnvoll, all unsere Vorhaben und Ziel offen auszusprechen. In vielen Situationen möchten wir außerdem einen ganz bestimmten Eindruck erwecken (Impressions-Management).
Unser nonverbales Verhalten spiegelt somit keineswegs immer gradlinig unseren unbewussten oder hintergründigen Emotionen wider. Oft bemühen wir uns sogar gezielt darum, unser äußeres Verhalten aktiv so zu kontrollieren, dass wir bei unserer Umgebung ganz bestimmte, erwünschte Effekte erzielen.
Quelle: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/#Shannon (03.01.06)
Das Kommunikationsmodell von Shannon & Weaver
Das wohl bekannteste und auch im Bereich der Psychologie oft zitierte Modell der Kommunikation stammt von Shannon (Bild rechts) & Weaver und entstand 1949 anfänglich als ein rein technisch orientiertes Modell. Es ist ein binäres mathematisches Modell. Das ursprüngliche Ziel bestand darin, ein Modell für die optimale Kommunikation an die amerikanische Armee zu liefern.
Nach Shannon und Weaver muß eine Kommunikation sechs Elemente enthalten:
die Informationsquelle,
die Verschlüsselung,
die Nachricht,
den Kanal,
die Entschlüsselung und
den Empfänger.
Die Kommunikation ist ein linearer Prozeß, in dessen Mittelpunkt das Signal steht. Das Prinzip des Shannon & Weaver-Modells ist, daß jede menschliche Kommunikation eine Quelle (information source) hat. Diese Quelle ist der Sender, der seine Nachricht (message) in Form eines Kodes über einen Kanal (transmitter) weitergibt.
Bei einem Telefongespräch sind zum Beispiel die Impulse, die übertragen werden der Kode und das Telefon ist der Kanal. Dabei kann es Störungsquellen (noise) geben. Ursprünglich war mit "noise" rein technischer Lärm gemeint, da es hin und wieder Übertragungsprobleme gab. Heute liegen Störungen eher deshalb vor, weil Sender und Empfänger nur einen kleinen gemeinsamen Zeichenvorrat haben. Hat die Nachricht die Störungsquelle "heil" überstanden wird sie wieder dekodiert und gelangt zum Empfänger, wo sie dann auch ihr Ziel (z.B. eine Aufforderung oder ein Appell) erreichen kann. Das Ziel kann auch insofern erreicht werden, daß der Empfänger darauf reagiert und der Prozeß von vorn beginnen kann.
Bestandteile und Ebenen des Kommunikationsprozesses
Folgende Begriffe sind für die formale Analyse einer Kommunikation hilfreich:
Zeichen sind die Elemente einer endlichen Menge ("Zeichenvorrat", z.B. die Menge aller deutschen Wörter), denen eine Bedeutung zugeordnet wird. Diese Bedeutung liegt außerhalb der endlichen Menge und ist vom Zeichen verschieden.
Ein oder mehrere Zeichen bilden ein Signal, wenn sie eine unmittelbare Auswirkung auf das Verhalten von Lebewesen haben, d.h., sie lösen eine bestimmte Reaktion aus. Diese Reaktion kann durch eine Vereinbarung zwischen Menschen vorherbestimmt worden sein, aber sie kann aber auch instinktiv angelegt oder durch Lernprozesse bedingt sein.
Durch die Verknüpfung der Bedeutung der Zeichen und den Handlungskonsequenzen entsteht aus einer Nachricht eine Information.
Den Kommunikationsprozess zwischen Sender und Empfänger kann man in drei Ebenen gliedern:
Die syntaktische Ebene umfasst das Verhältnis von Zeichen bzw. Signalen zueinander, sowie die formalen Regeln, nach denen Zeichen oder Signale zusammengesetzt sind.
Bei einer Verkehrsampel besteht die Syntax aus den möglichen Zuständen: rot, orange, grün, grün blinkend, orange blinkend, rot-orange und aus den Regeln, wie sie aufeinander folgen.
Die semantische Ebene bestimmt die Beziehung zwischen den Zeichen und ihre jeweilige Bedeutung.
Bei der Ampel sind dies also "fahren" bei grün und "stehen bleiben" bei rot.
Die Wirkungsweise und eventuelle Handlungsfolgen von Nachrichten entstehen in der pragmatischen Ebene.
Wenn ein Auto jetzt wirklich bei einer roten Ampel stehen bleibt, dann hat die pragmatische Kommunikationsebene und damit der Kommunikationsvorgang funktioniert.
Quelle: http://www.ifs.univie.ac.at/wiim2002/12/
Virginia Satir, eine amerikanische Familientherapeutin, unterschied vier Kommunikationsmuster, die auftreten, wenn Menschen auf Spannungen reagieren und dabei ihr Selbstwertgefühl bedroht ist:
Beschwichtigen (placate)
Die andere Person soll nicht ärgerlich werden. Wer auf diese Weise versöhnlich ist, spricht einschmeichelnd, versucht zu gefallen, entschuldigt sich , muß immer jemanden finden, der ihn anerkennt, fordert nichts für sich selbst, der Körper vermittelt die Botschaft "Ich bin hilflos". Grundgefühl: "Ich komme mir wie ein nichts vor, ohne den Anderen bin ich nichts wert."
Anklagen (blame)
Die andere Person soll mich als stark ansehen. Wer anklagt stimmt nicht zu, ist fordernd, sucht die Fehler bei anderen "Wenn du nicht da wärst, wäre alles in Ordnung."; er gibt sich als Diktator und Boss. Die Muskeln sind angespannt, die Stimme ist hart und laut. Grundgefühl: "Ich bin einsam und erfolglos."
Rationalisieren (compute)
Die Bedrohung wird verharmlost, der Selbstwert wird durch große Worte gefestigt. Diese Person ist sehr korrekt und vernünftig, zeigt keine Gefühle Der Körper wirkt ruhig, kühl und beziehungslos; die Stimme ist monoton und trocken; die Worte klingen abstrakt. Das Ideal ist: "Sprich die richtigen Worte, zeige kein Gefühl, reagiere nicht." Grundgefühl: "Ich fühle mich leicht ausgeliefert".
Ablenken (distract)
Die Bedrohung wird ignoriert. Diese Person geht keine wirkliche Beziehung ein, die Worte sind belanglos oder ergeben keinen Sinn. Der Körper ist eckig und weist in verschiedene Richtungen. Innerlich fühlt sich diese Person schwindelig und verschwommen, sie antwortet nie direkt auf eine Frage, das was sie sagt und tut hat keine Beziehung zu dem, was ein anderer sagt und tut. Grundgefühl: "Niemand macht sich etwas aus mir, ich gehöre nirgendwo hin."
Kommunikationsmodell nach Satir
Satir, Virginia (1975). Selbstwert und Kommunikation. München: Pfeiffer.
Es gibt auf der ganzen Welt keinen, der mir vollkommen gleich ist. Es gibt Menschen, die in manchem sind wie ich, aber niemand ist in allem wie ich. Deshalb ist alles was von mir kommt, original mein; ich habe es gewählt. Alles was Teil meines Selbst ist, gehört mir - mein Körper und alles, was er tut, mein Geist und meine Seele mit allen dazugehörigen Gedanken und Ideen, meine Augen und alle Bilder, die sie aufnehmen, meine Gefühle, gleich welcher Art: Ärger, Freude, Frustration, Liebe, Enttäuschung, Erregung; mein Mund und alle Worte, die aus ihm kommen, höflich, liebevoll oder barsch, richtig oder falsch, meine Stimme, laut oder sanft, und alles, was ich tue in Bezug zu anderen und zu mir selbst. Mir gehören meine Fantasien, meine Träume, meine Hoffnungen und meine Ängste. Mir gehören alle meine Siege und Erfolge, all mein Versagen und meine Fehler. Ich weiss, daß es manches an mir gibt, was mich verwirrt, und manches, was mir gar nicht bewusst ist. Aber solange ich liebevoll und freundlich mit mir selbst umgehe, kann ich mutig und voll Hoffnung darangehen, Wege durch die Wirrnis zu finden und Neues an mir selbst zu entdecken ...
Interaktion und Kommunikation
Ein wichtiges Merkmal jeder Kommunikation ist Interdependenz, d.h. die wechselseitige Steuerung und Kontrolle, Intentionen auf Seiten des Senders und Aufnahme und Interpretation durch den Empfänger. Es darf nicht unterstellt werden, daß bei jeder Kommunikation eine bewußte Mitteilungsintention vorliegt. Eine begriffliche Trennung zwischen Interaktion und Kommunikation ist häufig schwierig, wobei Interaktion meist den übergeordnete Begriff darstellt. Die kommunikative Interaktion kann durch unbewußte, vorbewußte Erfahrungen oder Lernniveaus oder durch noch nicht voll bewußt Komponenten der Verhaltenssteuerung beeinflußt werden. Es zeigt sich, daß gerade das alltägliche Handeln durch unausgesprochene, vor- und unbewußte Erwartungen, Interpretationen des Partnerverhaltens und Befolgung von Verhaltensvorschriften bestimmt ist.
Insbesondere die nonverbalen Anteile der Kommunikation sind unbewusst, automatisch etc. Emotionen äußern sich im Ausdruck, und sind nur zum Teil einer Kontrolle zugänglich. Daher ist die Unterscheidung von verbaler und nonverbaler Kommunikation sinnhaft: Verbale Kommunikationsträger sind Wörter und Sätze, gesprochen, gesungen, geschrieben, während nonverbale Kommunikation stattfindet durch Blickverhalten (Blickkontakt), Gesichtsausdruck (Mimik), Körperhaltung und Körperbewegung (Gestik), Berührung (Taktilität), räumliche Distanz zum anderen (personaler Raum) nonverbale vokale Signale, die sprachlich vermittelte Informationen begleiten (z.B. stimmliche Merkmale, Pausen, Betonungen, paralinguistische Äußerungen).
Symbole und paralinguistische Elemente
Die menschliche Sprache ist durch Symbole gekennzeichnet, die als Abstrakta gleichartige Sachverhalte zusammenfassen. Solche Abstrakta haben je nach Kontext oder Kultur unterschiedliche Dimensionen und Grenzen. So ist der Kontext eines Wortes wichtig, da menschliches Denken durch den jeweiligen situationalen Bezugsrahmen beeinflußt wird. So verändert sich der Sinn des Begriffes "Blatt" je nach dem, ob es von einem Botaniker, Pianisten, Graphiker oder Kartenspieler verwendet wird. In der Regel sind solche Unterschiede leicht zu erkennen, oft genug aber führen sie zu folgenschweren Mißverständnissen, denn die Gesprächspartner gehen von der irrigen Annahme aus, der andere meine mit demselben Wort dasselbe.
Paralinguistische Elemente wie Tonfall, Schnelligkeit oder Langsamkeit der Sprache gehören genauso zur Performanz wie Lachen, Seufzen oder die Verwendung von Pausen. Zum Mißverstehen oder Nichtverstehen kann aber auch die unterschiedliche Konnotation oder Denotation eines Wortes führen. Erst ein gemeinsames System von Sprachsymbolen differenziert Nichtverstehen von Mißverstehen, denn beim Nichtverstehen fehlt dieses gemeinsame System, während es beim Mißverstehen zwar vorhanden ist, aber unterschiedlich aufgefaßt werden kann. Verstehensschwierigkeiten ergeben sich daher oft schon aus den verwendeten Worten.
Quelle: http://afrikanisch.multikulti-in.de/MA-Kommunikation
Erst sechs Monate nach der Geburt wird der Mensch kommunikativ, denn zu diesem Zeitpunkt wird der Stirnlappen aktiviert und es kommt zur ersten echten wechselseitig empfundenen Beziehung. In aller Regel mit der Mutter. Jetzt wird die Welt erstmals eingeteilt in nah und fern, in dazugehörig und fremd. Und fremd ist unangenehm. Das typische Fremdeln dauert etwa bis zum Alter von eineinhalb Jahren. Zwar können Kinder dieses Alters einem vollkommen Unbekannten durchaus ein Lächeln schenken, Hirnmessungen aber zeigen, daß dieses Lächeln nicht Ausdruck echt empfundener Zuneigung ist.
Nonverbale Kommunikation
Nonverbale Kommunikation *)
Die nonverbale Kommunikation ist vermutlich die älteste Form zwischenmenschlicher Verständigung, lange bevor der Mensch das erste Wort geäussert hat. Auch Kinder verständigen sich nach ihrer Geburt überwiegend nonverbal mit ihrer Umwelt. Menschliches Sozialverhalten ist nicht ohne Berücksichtigung des nonverbalen Systems zu verstehen ist. Allerdings wird die Bedeutung der nichtsprachlichen Verständigung von den meisten Menschen unterschätzt.
Wenn Menschen nicht verbal kommunizieren, spricht der Körper alleine. Er ist niemals stumm und teilt auch dann mit den Signalen der Selbstversunkenheit, der Abschirmung mit, dass uns zur Zeit z.B. Kontakte unerwünscht sind. Der Eindruck, den die Körpersprache macht, ist oft sehr mächtig und Worte haben es schwer, ihn zu dementieren.
Da die Körpersprache auch schwerer bewußt zu beherrschen ist als die verbale, sind die Botschaften der Körpersprache oft "wahrer" bzw. "echter". Und eben weil sie sich dem Willen weitgehend entzieht, und zwar das Aussenden wie der Empfang der Signale gleichermaßen, erscheint sie uns selbstverständlicher, irrationaler, wird sie einfach bewußt weit weniger bemerkt als die Sprache der Wörter. Goffman meinte geradezu, dass die Beherrschung und das Verständnis einer gemeinsamen Körpersprache ein Grund dafür ist, eine Ansammlung von Individuen als Gesellschaft zu bezeichnen.
Die Bedeutung seiner Körpersprache hat den Menschen schon seit langem fasziniert. Vor gut zweihundert Jahren, 1775, löste der Zürcher Pfarrer Johann Caspar Lavater mit seinen "Physiognomischen Fragmenten zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe" geradezu eine Modewelle aus. Er ging aus von der richtigen Vermutung, dass die ruhige und bewegte "Oberfläche des Menschen", von ihm Physiognomie genannt, etwas Wahres über ihn verrät. verrannte sich dann aber in den Aberglauben, sie verrate nichts anderes als die moralische Qualität. In der Gesellschaft brach damals die Sucht aus, Gesichtsprofile deuten zu lassen - so wie man heute, mit etwas mehr Berechtigung, die Handschrift deuten läßt, um Aufschluss über den Charakter zu erhalten.
Einen wissenschaftlich haltbaren Ansatz brachte erst Darwins Evolutionstheorie, die größte Umwälzung im Selbstverständnis der Menschheit überhaupt und in ihren Konsequenzen noch längst nicht bewältigt. Darwin selber widmete eines seiner späteren Werke dem "Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren (1872). Es stellte für die elementaren Ausdrucksbewegungen der Gefühle die Frage richtig, indem es davon ausging, dass sie als stammesgeschichtliche Anpassungen zu verstehen seien; nur war Darwins Anschauungsmaterial noch viel zu karg, sein Studienbereich zu eng, als das er gleich das erschöpfende Standardwerk hätte schreiben können.
Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die "Ausdruckskunde" an vielen Universitäten als Lehrfach unterrichtet, bei der z.B. von Studenten anhand von fotografierten Gesichtsausdrücken die zugehörige Emotion ermittelt werden sollte. Der Amerikaner Carney Landis bewies zwischen 1924 und 1939 jedoch mit einer Reihe von Experimenten, dass dies nicht möglich ist, da selbst bei heftigsten Gefühlen keine einheitlichen, sondern ganz verschiedene mimische Reaktionen auftreten. Zu Beginn der achtziger Jahre führte Luzian Ruch an der Universität Bern einige Versuchsreihen durch, die die bisherige Vorstellung, der Gesichtsausdruck diene hauptsächlich dem Ausdruck von Emotionen, komplett revidierte. Hierzu wurden einigen Versuchspersonen, die sich allein in einem Zimmer befanden, Filmszenen mit stark gefühlsauslösenden Szenen vorgespielt. Anschliessend wurden die gleichen Szenen Versuchspersonen vorgespielt, die sich gleichzeitig noch in Sichtkontakt mit einer anderen Versuchsperson im gleichen Zimmer befanden. Das erstaunliche Ergebnis: die Versuchspersonen, die alleine im Zimmer gewesen waren, zeigten fast keine mimische Reaktion, während die Versuchspersonen mit Blickkontakt sehr stark mimisch reagierten. Man schloss daraus, dass unterbewusste körpersprachliche Signale zu einem grossen Teil sozial bedingt sind, was deren Deutung erschwert, denn je nach Situation können sie vollkommen unterschiedlich ausfallen.
Die Ethologie (Verhaltensforschung) hat einige der alten Fragestellung aber wieder aufgenommen und vor allem in den letzten zehn, fünfzehn Jahren zahlreiche Erkenntnissen auch über das körpersprachliche Verhalten gewonnen, wobei vor allem interkulturelle Gemeinsamkeiten im Mittelpunkt der Forschung standen.
Wechselhaftigkeit und Veränderlichkeit
Kommunikation zwischen verschiedenen Individuen hat sich im Verlaufe der Evolution immer weiterentwickelt. Dies war die Grundlage des Aufstiegs der Arten. Kommunikation gibt es somit nicht erst auf der menschlichen Stufe, sondern bereits auf wesentlichen niedrigeren Stufen der Evolutionsgeschichte. Die verschiedenen Tierarten haben sehr differenzierte Repertoires von Signalen herausgebildet, um den Artgenossen bestimmte Bedürfnisse, Gefahren usw. mitzuteilen.
Das Mitglied einer Affenhorde, das ein gefährliches Raubtier erspäht hat, stößt spontan einen schrillen Angstschrei aus, das die übrigen Hordenmitglieder warnt. Ein Wolf, der einem Artgenossen seine Unterwürfigkeit zum Ausdruck bringen will, nimmt eine andere Körperhaltung ein als das Leittier, das Dominanz demonstriert.
Zu den umfangreichen Möglichkeiten der vorsprachlichen Kommunikation sind auf der Ebene menschlicher Kommunikation die spezifisch sprachlichen Formen hinzugekommen. Damit sind die nonverbalen Formen jedoch nicht außer Kraft gesetzt. Auch im menschlichen Miteinander demonstrieren wir mehr oder minder unbewusst oder automatisiert durch unsere Körperhaltungen, unsere Gesichtszüge, durch den Ton, die Lautstärke unserer Stimme, was wir eigentlich wollen, was in uns vor sich geht.
Nonverbale Signale und Hinweise sind in vielen Situationen mindestens so wichtig, oft noch viel einflussreicher als die ausgetauschten sprachlichen Inhalte. Denn die nonverbalen Signale sind meist unmittelbarer, unkontrollierter, unzensierter mit unseren tatsächlichen Empfindungen verbunden. Sie sind meist ehrlicher, direkter, unverfälschter und vor allem dann von sehr großem Einfluss, wenn sich nonverbale und sprachliche Information widersprechen. Und dies ist im Alltag keineswegs selten. Denn die verschiedenen Situationen erfordern mehr oder minder die Beachtung und Einhaltung von sozialen Regeln und Normen, die vielfach ein spontanes Ausleben der Gefühle, Empfindungen nicht zulassen. Wir versuchen somit ständig, uns im Einklang mit sozialen Normen, mit weiterreichenden Zielen und Absichten zu verhalten. Oft ist es außerdem keineswegs sinnvoll, all unsere Vorhaben und Ziel offen auszusprechen. In vielen Situationen möchten wir außerdem einen ganz bestimmten Eindruck erwecken (Impressions-Management).
Unser nonverbales Verhalten spiegelt somit keineswegs immer gradlinig unseren unbewussten oder hintergründigen Emotionen wider. Oft bemühen wir uns sogar gezielt darum, unser äußeres Verhalten aktiv so zu kontrollieren, dass wir bei unserer Umgebung ganz bestimmte, erwünschte Effekte erzielen.
Quelle: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/#Shannon (03.01.06)
sönkep - 3. Jan, 15:16
Schau doch mal rein!
Viele Grüße von TorbenM